Wer mit der Bahn nach Adlershof fährt, kann ihn sehen: Den Geisterpark. Dort ragen die Gerippe eines alten Vergnügens in die Luft, eine riesige Fläche, und Altberliner müssen lächeln bei der Erinnerung an den einstigen Vergnügungspark.
Jetzt geht der Traum an eine Wiederbelebung in die „Planungs- und Umsetzungsphase“. 2026 soll der Spreewaldpark wieder öffnen.
Zuvor: Ein schrittweiser Betrieb, der nach und nach das vergnügungsfreudige Leben nach Treptow lockt. 2024 dreht das Riesenrand seine ersten Runden und das erste Wasser strömt die Wasserrutschen herunter. Schon in zwei Jahren eröffnet das Eierhäuschen, als Gastronomie und Biergarten direkt am Wasser. Außerdem sollen hier Künstler Wohn- und Arbeitsraum finden.
Verantwortlich für die Planung und Umsetzung ist die Grün Berlin GmbH. Für die komplette Sanierung des Spreeparks haben sie 70 Millionen Euro eingeplant – und eine Menge Bürokratie: Da die Grün Berlin GmbH dem Land Berlin gehört, muss jeder Bauschritt öffentlich ausgeschrieben werden, europaweit. Das Vergaberecht lässt grüßen.
Der Spreepark hat in seiner langen Geschichte mehr als nur Spaß geboten: Er ist ein Zeichen für die Wiedervereinigung, für den Verfall und atemberaubenden Betrug: Von 1969 bis 1991 wurde der Park unter dem Namen Kulturpark Plänterwald als einziger Vergnügungspark der DDR betrieben. Nach der Wiedervereinigung wurde der Park umgestaltet und ging 1991 für zehn Jahre in einen konsumfreudigen Betrieb. Grelle Farben, schnelle Fahrzeuge, überall Süßkram. 2001 endet das Vergnügen allerdings mit der Insolvenz.
Der damalige Betreiber Norbert Wittes ist eine schillernde Persönlichkeit gewesen. Bevor er den Spreepark übernahm, hatte er bereits auf dem Hamburger Volksfest Schaden angerichtet. Nach der Pleite zog es ihn nach Peru, gemeinsam mit seiner Familie und einigen Attraktionen des Spreeparks, unter anderem dem Fliegenden Teppich. Zwei Jahre später kam er zurück nach Deutschland, wiederum mit einigen Fahrgeschäften – und darin versteckt 167 Kilogramm Kokain. Die Schmuggelaktion fliegt auf und Wittes landet im Gefängnis.
Einen ersten Hauch von früher kann man schon heute wieder Erleben: Der Spreepark lädt ein zu einer Projektwoche. Ab dem 9.September bis zum Wochenende-Ende öffnet der Park seine Türen für Interessierte, die sich vorher angemeldet haben unter: spreepark@gruen-berlin.de.
Quellen:
Thomas Loy (2020, September 07). Spreepark öffnet in Etappen – Fertigstellung erst 2026. Der Tagesspiegel. Abgerufen am 08.09.2020, von https://www.tagesspiegel.de/berlin/mit-biergarten-und-schiffsanleger-spreepark-oeffnet-in-etappen-fertigstellung-erst-2026/26165468.html.
Spreepark Berlin. Abgerufen am 08.09.2020 von https://www.spreepark.berlin/.
(2020, Juli 27). Spreepark Berlin. Wikipedia. Abgerufen am 08.09.2020 von https://de.wikipedia.org/wiki/Spreepark_Berlin.
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